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Ein richtig angesetzter Sauerteig ist ein natürliches Triebmittel, das Milchsäurebakterien und Hefen enthält. Durch die Bakterienkulturen entstehen während der Gärung CO2-Bläschen, die den Teig auflockern. Zudem erhält er ein leicht säuerliches Aroma. Sauerteig enthält über 300 Aromastoffe, die sich im Alter immer besser ausbilden. Mit Sauerteig hergestellte Brote und Brötli bekommen ein würziges und kräftiges Aroma. Sauerteig ansetzen – das machst du nur einmal. Dann nutzt beziehungsweise pflegst du deine Sauerteigkulturen jahrelang. Du kannst jede Mehlsorte verwenden – ob Roggenmehl, Weizenmehl, Dinkel oder Ruchte. Die Fermentation während des Sauerteigprozesses sorgt dafür, dass Giftstoffe im vollen Korn unschädlich gemacht werden. Dadurch ist Sauerteigbrot für uns auch besonders bekömmlich. Um einen Sauerteig anzusetzen, musst du kein Backprofi sein. In wenigen Schritten gelingt dir die Basis für natürliches, delikates Brot.
Für die Herstellung deines Sauerteigs brauchst du zwei Zutaten: Wasser und Mehl. In fünf Tagen entsteht mit Unterstützung von Milchsäurebakterien ein aromatischer Sauerteig. Dafür sind drei Dinge essenziell:
Für 1,5 Kilogramm Brot brauchst du etwa 700 Gramm Sauerteig. Vorausschauend stellst du dich am besten auf die Zubereitung einer Gesamtmenge von 800 Gramm Sauerteig ein. Damit hast du 100 Gramm übrig, die du immer wieder anfüttern kannst. So setzt du deinen Sauerteig an:
Sauerteig anzusetzen, läuft nicht immer glatt. Manchmal tauchen Probleme auf. Die häufigsten Komplikationen und ihre jeweilige Abhilfe sind:
Nach dem Sauerteig Ansetzen behältst du dir 100 Gramm Anstellgut übrig, damit du ihn immer wieder verwenden kannst. Nun geht es darum, ihn haltbar zu machen. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:
Du bist begeistert von deinem angesetzten Sauerteig und möchtest jede Woche Brot oder Brötli backen? Dann füllst du deine Sauerteigmasse in ein Gefäss und lagerst es im Kühlschrank. Spätestens nach zehn Tagen fütterst du dein Anstellgut wieder fünf Tagen an. Falls du in diesem Zeitraum nicht dazu kommst, Brot zu backen, gib Vollkornmehl zum Teig. Das verlangsamt den gesamten Prozess. In diesem Fall genügt es, wenn du deinen Sauerteig alle zwei Wochen fütterst.
Dein Sauerteig Ansetzen ist perfekt gelungen und du möchtest jetzt delikates Brot herstellen. Dazu musst einen Tag vor deinem Backtag deinen Ansatz (Starter) aus dem Kühlschrank nehmen. Füttere ihn mit je einem Esslöffel Flüssigkeit und Mehl. Lass ihn über Nacht an einem warmen, nicht zugigen Ort stehen. Am Backtag verwendest du einen Teil für dein Rezept. Je länger du deinen angesetzten Sauerteig verwendest, umso aromatischer und triebstärker wird er. Möchtest du ein reines Sauerteigbrot herstellen, brauchst du einen sehr triebstarken Ansatz. Ist dein Sauerteig noch jung, fehlt ihm womöglich Triebkraft. Damit dein Brot richtig aufgeht, gibst du zusätzlich Hefe in den Teig.
Der Sauerteig ist fertig, jetzt kommt die Kür. Beim Brotbacken sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt: Backe Mischbrot, Vollkornbrot oder kreiere dein eigenes Gesundheits- oder Sportlerbrot mit Körnern, Samen, Nüssen, Kräutern oder Gemüse. Ein Klassiker aus Sauerteig ist das runde Walliser Roggenbrot. Das rustikale Brot passt hervorragend zu Käsespezialitäten und bleibt lange frisch. Auch Schweizer Bürli werden mit Sauerteig sehr locker und saftig. Zudem erhalten sie eine Knusperkruste und sind lange verwendbar. Sie sind eine gute Alternative zu den traditionellen Bürli aus Ruchmehl und Hefe.
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