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In einer Verordnung des Eidgenössischen Departements des Inneren wird das Ruchmehl als „Normalmehl“ gesetzlich definiert: nämlich als ein Mehl, das noch Bestandteile der äusseren Randschichten des Korns enthält. Mehl wird in Typen unterschieden, die sich nach dem Ausmahlungsgrad richten. Der ist umso höher, je mehr Bestandteile des ganzen Korns im fertig gemahlenen Mehl enthalten sind. Weissmehl wird zum grössten Teil aus dem Getreidekern gewonnen, die wertvollen Inhaltsstoffe der Schale kommen fast gar nicht mehr ins Endprodukt. Das Vollkornmehl hat in der Schweiz einen Ausmahlungsgrad ab 98 Prozent. Das Ruchmehl kommt mit seinen Schalenanteilen auf einen Ausmahlungsgrad von etwa 85 Prozent. In Deutschland entspricht das etwa dem Mehltyp 1050, in Österreich Type 1600. Das Herstellungsverfahren hat nicht nur Auswirkungen auf den Anteil an hochwertigen Inhaltsstoffen, sondern auch auf den Geschmack, der sich deutlich von den deutschen und österreichischen Pendants unterscheidet. Dieser wird als kräftig, aromatisch oder nussig beschrieben.
Meist werden für das Ruchmehl Weizenkörner gemahlen, mitunter wird auch Dinkel dazu verwendet. Dem Weizenkorn wird das Weissmehl in Teilen entzogen, rund 20 Prozent werden in einem besonderen Verfahren entnommen. Stattdessen enthält das fertig gemahlene Mehl Teile der äusseren Schalenschicht, die auch für die dunklere Färbung verantwortlich sind. Diese Bestandteile enthalten viele Ballaststoffe. Die sind nicht nur gesund, sondern wirken sich auch positiv auf die Backeigenschaften aus: Sie können gut Feuchtigkeit aufnehmen und sorgen deshalb dafür, dass das Ruchbrot nicht austrocknet, sondern lange frisch bleibt. Neben seinen gesunden Eigenschaften und dem leckeren Geschmack ist Ruchmehl auch in der Herstellung günstig. Nicht zuletzt deshalb hat es sich in der Geschichte der Schweizer Brotrezepte seit vielen Jahrhunderten eine Spitzenposition gesichert. Ein lange haltbares, frisch schmeckendes Brot mit gesunden Eigenschaften, das zugleich günstig zu kaufen ist: Das Ruchbrot in seinen vielfältigen Varianten ist eine Erfolgsgeschichte der Schweizer Traditionsküche.
Getreide, speziell Weizen, enthält von Natur aus wichtige Inhaltsstoffe, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind. Doch je nach Ausmahlungsgrad bleiben davon im Weizenmehl nicht mehr viele Bestandteile übrig. Im Vergleich der gesündesten Mehlsorten sieht die Hitliste, von „am wenigsten gesund“ bis zum gesündesten Mehl, etwa so aus:
Das Ruchmehl enthält, im Gegensatz zum Weissmehl, die besonders wertvollen Teile der äusseren Schale des Korns. Diese Nutzung äusserer Schalenteile ist der Grund für den hohen Nährwert: Hier stecken neben Energie Eiweisse, Mineralien und Vitamine drin. Zum Vergleich: Der Mineralstoffgehalt im Ruchmehl liegt, je nach Zusammensetzung, zwischen 1.000 und 1.700 Mikrogramm, beim Vollkornmehl etwa 1.800 Mikrogramm auf 100 Gramm Mehl.
Traditionell sind Brote bei uns eher dunkel und kräftig gehalten. Das Ruchmehl mit seinem recht hohen Ausmahlungsgrad ist besonders gut geeignet für die Zubereitung von Sauerteig-Rezepten und für dunkle, aromatische Brotsorten. Die Krume eines Ruchbrots ist kräftig, das Innere weich. Besonders gut gelingen Rezepte, die eine lange Teigführung benötigen und weiche Teige haben. Auch dunkle Brötchen werden häufig aus Ruchmehl gebacken, sie bleiben genau wie das Pfünderli aus Ruchmehl lange frisch und lecker.
In der Schweiz ist Ruchmehl aus dem Alltag der Backküche gar nicht wegzudenken. Deshalb bekommst du Ruchmehl in jedem Lebensmittelgeschäft, bei Migros und Coop genauso wie im Quartierladen um die Ecke. Mühlen mit Direktverkauf bieten das Mehl ebenfalls an. Für Deutschland und Österreich gibt es inzwischen vereinzelte Anbieter, hier kannst du das Mehl aber auch einfach im Onlineshop bestellen.
Wenn gerade kein Ruchmehl vorhanden ist – sei es, weil du vergessen hast einzukaufen, oder weil du nicht in der Schweiz lebst – dann kannst du das Mehl ersetzen. Dazu verwendest du eine Mischung aus Weissmehl und Vollkornmehl. Je höher der Vollkornanteil, desto dunkler wird das fertige Brot. Wenn du die beiden Mehle in etwa hälftig mischst, kommt das Ergebnis den Backeigenschaften des Ruchmehls recht nahe. Der aromatische, einzigartige Geschmack allerdings lässt sich nur mit dem Original aus der Schweiz erreichen.
Wasser, Hefe und Salz, dazu ein gutes Mehl: Das sind die Grundlagen der meisten Brote, die mit der beliebten Mehlsorte besonders gut schmecken. Ein Pfünderli aus Ruchbrot gibt es in fast jeder Schweizer Bäckerei. Je nach Kanton und Region sind unterschiedliche Rezepte und Traditionen beliebt. Mitunter werden andere Mehltypen hinzugegeben, auch weitere Zutaten kommen vor. Im Handel gibt es auch fertige Backmischungen, mit denen das Ruchbrot im Handumdrehen gelingt: Hier musst du nur noch Wasser, Salz und Trockenhefe zugeben. Auch für den Brotbackautomaten sind diese Mischungen für eilige Bäcker zu haben. Je nach Rezept eignet sich das Ruchbrot zu Wurst- und Fleischwaren, für deftige Gemüseaufstriche und feinen Käse. Aber auch zu Süssem passt das vielfältige Alltagsbrot: Marmelade, Honig und feine Schokocreme schmecken Kindern und Erwachsenen gleichermassen. Egal, ob zum Znacht, als Häppchen-Unterlage beim Apéro oder beim Morgenessen: Das Ruchbrot passt zu jeder Gelegenheit. Hier eine Aufstellung von beliebten Sorten, die sich fürs Brotbacken mit dunkler Mehlsorte eignen:
Pumpernickelbrot hat einen ganz speziellen Geschmack: leicht süss-säuerlich und malzig. Kein Wunder, scheiden sich bei diesem sehr herzhaften, gesunden Brot die Geister. Die einen lieben es, die anderen mögen es überhaupt nicht. Doch was Pumpernickelbrot eigentlich genau ist, warum es so gesund ist und wie es gemacht wird, wissen nur die wenigsten. Das einzige, was bei vielen bekannt ist: dass es aus Deutschland stammt. In diesem Artikel erfährst du alles, was es über das Pumpernickelbrot noch zu wissen gibt.
Aufbackbrötchen sind mit vielen Klischees behaftet: Sie seien lange nicht so gut wie frische Ware vom Bäcker, bestünden aus billigem Teig und würden schnell pappig. Andere Menschen schwören hingegen auf die kleinen Teiglinge, die für gewöhnlich nur kurz im Ofen aufgebacken werden müssen. Schliesslich sparst du mit Aufbackbrötchen im Haus den morgendlichen Gang zum Bäcker. Doch was sind die, zumeist in Plastikbeuteln eingeschweissten, Brötchen überhaupt? Wie werden sie hergestellt, wie gut sind sie und wodurch unterscheiden sie sich von den frischen Brötchen vom Bäcker? Fest steht: Es gibt, wie bei allen Backwaren, grosse Unterschiede und unterschiedliche Geschmäcker.
Sie ist das Highlight bei vielen Kuchen, sie verfeinert so manche Torte und toppt jeden Muffin. Ohne sie wären auch Pralinen unvorstellbar. Die Rede ist von Kuvertüre, dem zart-schmelzenden oder knackigen Schokoladenüberzug für süsses Gebäck oder Desserts (fast) jeder Art. Die Kuvertüre selber machen, das geht mit wenigen Zutaten ganz einfach. Wir zeigen dir die besten Rezepte und geben dir zudem wertvolle Tipps, worauf du bei der Wahl der Schokolade und des Fettes achten solltest.
Die gängigsten Backtriebmittel für das Backen von Teig sind in der Regel Backpulver oder Backsoda. Letzteres ist immer ein Bestandteil von Backpulver, im Handel aber auch als gesondertes Pulver erhältlich. Es sorgt dafür, dass der Teig besser aufgeht und besonders luftig und locker wird. Das geschieht durch die chemische Reaktion von Backsoda mit den sauren Zutaten im Teig.
Weizenmehl ist heute die Grundlage für viele unserer Lebensmittel. Neben Weissmehl, Vollkornmehl, Ruchmehl steht in manchen Rezepten ein anderer Begriff: Hartweizendunst. Wie unterscheidet sich dieses Mehl von den anderen Sorten? Wo liegt der Unterschied zwischen Hart- und Weichweizen? Und wie gesund ist diese Variante? Wir schauen uns das grobe Mehl aus Hartweizen einmal näher an und entdecken Rezeptideen aus der Schweizer und der mediterranen Küche.
Hefezopf, Zimtschnecke oder ein feines Brötchen: Hefeteig ist ein Teig, der für vielerlei Gebäck geeignet ist. Wer selber backen möchte, braucht ein wenig Übung, denn der Hefeteig stellt Ansprüche an die Zubereitung. Doch wenn du den Trick einmal heraus hast, zauberst du mit einem gelungenen Hefeteig leckere Köstlichkeiten in süss oder herzhaft. Wir schauen uns die wichtigsten Fragen rund um den Allrounder aus der Backküche einmal näher an: Hier erfährst du, wie die Herstellung von Hefeteig gelingt, welche Zutaten du brauchst und warum der Hefeteig Zeit für sich braucht.